Konzepte zu effizienten Bewässerungssystemen 

DLG-Arbeitsgruppe Bewässerung berät über steigenden Wasserbedarf in der Landwirtschaft

Die öffentliche Tagung der DLG-Arbeitsgruppe Bewässerung im Juni begann mit einer herzlichen Begrüßung durch die Vorsitzende Sandra Kruse. Sie lud alle 65 Anwesenden ein, die Veranstaltung als Plattform für neue Impulse und Diskussionen zu nutzen. Im Anschluss stellte sie das Programm vor und wies auf die zentrale Fragestellung hin: Wie gehen wir mit dem steigenden Wasserbedarf in der Landwirtschaft um? Insbesondere der Köln-Aachener Bucht rund um den Tagungsort Düren,  sei ein wachsender Einsatz von Feldberegnung zu verzeichnen. Ideen und Konzepte zu effizienten Bewässerungssystemen als Titelthema der Tagung sei für diese und viele weitere Regionen ein bedeutende Aufgabe. 

Peter Lövenich, stellvertretender Leiter Fachgebiet Landbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen begrüßte zum Auftakt die Gäste. Er hob die Bedeutung des Agrarstandorts NRW hervor – insbesondere im Bereich Sonderkulturen, Getreide und Mais. Mit rund 90.000 ha Kartoffelanbau sei NRW ein bedeutender Produzent, wobei die Kartoffel für viele Betriebe den Einstieg in die Beregnung darstelle.

Wissenschaftliche Perspektiven

Im ersten Themenblock „Steigender Bewässerungsbedarf in der Köln-Aachener Bucht – Aktuelle Entwicklungen und Ausblick“ beleuchteten drei Fachvorträge die aktuelle Situation der landwirtschaftlichen Bewässerung in Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden sowohl wissenschaftliche Perspektiven auf den Wasserhaushalt als auch der Status Quo der Bewässerung im Rheinland vorgestellt.

Jacob Bernhardt vom Thünen-Institut stellte das Projekt LAWAMAD vor. Er erläuterte die Herausforderungen durch den Klimawandel und regionale Nutzungskonflikte. Das Thünen Working Paper 258 bietet erstmals seit 2009 vergleichbare Daten zur Bewässerung in Deutschland. Diese Daten liefern wichtige räumliche Einblicke, reichen jedoch nicht aus, um politische Entscheidungen allein darauf zu stützen. 

Simon Keutmann präsentierte die aktuelle Situation der Bewässerung in Nordrhein-Westfalen. Er zeigte regionale Unterschiede bei der Grundwasserneubildung und den Anbaukulturen auf.

Dr. Thomas Pütz vom Forschungszentrum Jülich erläuterte anschaulich den Wasserkreislauf und stellte das Lysimeter sowie den Wasser-Monitor vor. Er betonte die Bedeutung der Wasserqualität, die auf die Felder gelangt.

Exkursion mit Einblicken in Praxis und Technik

Am zweiten Veranstaltungstag führte die Exkursion die Teilnehmenden zunächst zum Tagebau Garzweiler, wo Herr Manuel Endenich (RWE) umfassende Einblicke in die Struktur, Bewirtschaftung und wasserwirtschaftlichen Auswirkungen des Tagebaus vermittelte. Eine geführte Rundfahrt ermöglichte den Teilnehmenden einen unmittelbaren Eindruck der Anlagen und Prozesse vor Ort. 

Im Anschluss stellte Herr Josef Hamm die Arbeit und Entwicklung des Beregnungsverbands Pütz vor. Verschiedene Stationen entlang der Route veranschaulichten die praktische Umsetzung der Verbandsarbeit. 

Den Abschluss bildete ein Besuch auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Herrn Olligs, wo bei einem gemeinsamen Mittagsimbiss Raum für Austausch und Gespräche blieb.

Die Veranstaltung bot nicht nur fundierte fachliche Informationen, sondern auch wertvolle Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung. Die Teilnehmenden reisten mit vielen neuen Eindrücken und Impulsen zurück. 

Text: Leandra Ristow

Exkursionsgruppe auf der Aussichtsplattform Tagebau. Fotos: DLG
Tagebaugebiet Garzweiler. Fotos: DLG
Mittagspause bei Kartoffel Olligs.
Manuel Endenich, RWE, führte durch den Tagebau Garzweiler.

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