Stallbilanz in schweine- und geflügelhaltenden Betrieben nach Emissionsrecht (BVT)
Stallbilanzierung für die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)
Seit dem 01.12.2021 gelten mit der novellierten Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) verschärfte Anforderungen an den Emissionsschutz in der Nutztierhaltung. Für Betriebe, die nach dem Bundesimmissionsschutz-Gesetz (BImSchG) genehmigt sind, bedeutet das konkret: Die Nährstoffausscheidungen von Schweinen und Geflügel müssen nachvollziehbar ermittelt und mit den in der TA Luft festgelegten Grenzwerten abgeglichen werden.
Das kostenfreie Programm „Stallbilanz“ unterstützt Betriebe dabei, die Einhaltung der Anforderungen an die Beste Verfügbare Technik (BVT) im Bereich Fütterung nachzuweisen. Es basiert auf der Massenbilanz:
Stickstoff (N)- und Phosphor (P)-reduzierte Fütterungsverfahren leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Emissionsminderung in der Nutztierhaltung. Entsprechend der TA Luft dürfen die N- und Phosphat (P2O5)-Gehalte in den Ausscheidungen von Schweinen und Geflügel maximal den Angaben der Tabelle 9 (Schweine) bzw. Tabelle 10 (Geflügel) der TA Luft entsprechen. Die fachliche Grundlage für die Bewertung der Nährstoffausscheidungen sind die Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Die in der TA Luft genannten maximalen Ausscheidungswerte beruhen auf folgenden Fütterungsstrategien:
Schweinehaltung
- Jungsauenaufzucht und -eingliederung, Eberhaltung:
→ N-/P-reduziert (DLG-Band 199) - Ferkelerzeugung, Ferkelaufzucht, Schweinemast:
→ stark N-/P-reduziert (DLG-Merkblatt 418)
Geflügelhaltung
Junghennen, Legehennen, Masthühner, Puten:
→ N-/P-reduziert (DLG-Merkblatt 457 und DLG-Band 199 (Puten))- Gänse- und Entenmast:
→ Standardfütterung (DLG-Band 199)
Die TA Luft (Kapitel 5.4.7.1 c)) benennt außerdem klare Zielgrößen zur Emissionsminderung:
Schweinehaltung: Reduktion des Stickstoffgehalts der Gülle um 20 % → etwa 20 % weniger Ammoniakemissionen
Geflügelhaltung: Reduktion des Stickstoffgehalts im Geflügeltrockenkot um 10 % → etwa 10 % weniger Ammoniakemissionen
Für sogenannte Rein-Raus-Systeme sowie für die Legehennenhaltung wird empfohlen, den Mittelwert über drei aufeinanderfolgende Produktionsjahre zu berechnen, um die Ausscheidungen sachgerecht zu bewerten.
Das Programm zum kostenfreien Download nebst weiteren Informationen und Ansprechpartnern finden Sie hier:
Hinweis für Programmnutzer:
Bevor Sie die Stallbilanz ausfüllen, stellen Sie bitte sicher, dass Sie die aktuellste Version des Excel-Tools verwenden. Die neueste Version trägt den Vermerk „Stand: 07/2025“ und ist auf dem ersten Tabellenblatt „Programm“, unterhalb der Berechnungen zu finden.
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