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Ab 1887: Tierzucht und Zuchttiere auf den DLG-Ausstellungen

Die „Abteilung 1 Thiere“ war von Beginn an ein tragender Bestandteil der DLG-Ausstellungen, neben den Abteilungen „Erzeugnisse und Hilfsmittel“ sowie „Geräte und Maschinen“. Sie war allerdings nicht einfach zu organisieren: Für die zu erwartende hohe Zahl an Tieren musste ausreichend Wasser und Futter bereitgestellt, der anfallende Dung täglich entsorgt und die Milch verwertet werden. Ursprünglich hatte Max Eyth sogar noch gehofft, den Dung für 30 Pfennige je Zentner verkaufen zu können – am Ende musste er akzeptieren, dass umgekehrt genau dieser Betrag seitens der DLG für den Abtransport zu entrichten war.

Bereits für die erste Ausstellung 1887 in Frankfurt am Main hatte Max Eyth Platz für etwa 900 Tiere vorgesehen. Das Interesse der Züchter war aber so groß, dass lange vor Beginn bereits über 1.300 Anmeldungen vorlagen. Platz fanden dann wirklich 216 Pferde, 823 Rinder, 535 Schafe und 185 Schweine. Ziegen kamen erstmals 1890 in Straßburg ins Schauprogramm, Geflügel bereicherte ab 1888 das Bild der Tierschauen, Kaninchen ab 1893 und Fische ab 1896.

In der Abteilung Tiere waren nur deutsche Aussteller zugelassen, was allmählich zu einer Unabhängigkeit der Tierzüchter vom Ausland führte. Gefördert wurde diese Entwicklung zusätzlich durch die Vergabe von Preisen (I. bis III. Preise) und vor allem von Geldpreisen für Spitzentiere. Die Geldbeträge für die Preise wurden stets von der DLG selbst zur Verfügung gestellt. Alle Preisträger erhielten von Anfang an zudem eine Urkunde in Form eines Diploms.

Die ersten Tierschauen in Zahlen

Ausstellung Pferde Rinder Schafe Schweine Ziegen Geflügel Kaninchen Fische
1887 in
Frankfurt a. M
216 823 535 185        
1888 in
Breslau
338 1148 1432 464   779    
1889 in Magdeburg 271 669 827 429   758    
1890 in Straßburg 361 946 168 318 42 662 48  
1891 in
Bremen
386 910 739 452 3 1620    
1892 in Königsberg 339 810 449 242   712    
1893 in München 398 1222 207 384 40 1411 12  
1894 in
Berlin
570 1193 809 363 77 959 14  
1895 in
Köln
359 693 134 556 126 967 27  
1896 in Stuttgart-Cann. 392 1256 202 454 192 954 87 150
1897 in Hamburg 606 1189 479 523 88 1744 52 98
1898 in Dresden 242 1056 453 437 105 1902 28 129
1899 in Frankfurt a. M. 322 1228 214 463 74 967 81 50
1900 in
Posen
371 801 828 375 25 578 22 78

(he)

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